juhar

(lat. Acer pseudoplatanus) 

Berg- und Spitzahorn sind typisch für unsere Mischwälder. Ihr helles Holz ist nicht nur bei Tischlern begehrt, sondern auch für Küchengeräte, Spielzeug und Instrumentenbau. 
Als Ahornholz wird das Holz der Ahorne (Gattung Acer) bezeichnet, einer Gattung von sommergrünen Bäumen und Sträuchern, die in bis zu 200 Arten über weite Teile Eurasiens und Nordamerikas verbreitet sind. Kommerziell relevant ist vor allem das Holz einiger hochwachsender Arten wie des Bergahorns (Acer pseudoplatanus) und des Spitzahorns (Acer platanoides) in Eurasien. Weitere Arten wie der Feldahorn (Acer campestre) haben nur eine untergeordnete oder regionale Bedeutung. 

LEBENSRAUM / WALD: Der Spitzahorn ist über weite Teile Europas verbreitet und wächst im gemäßigt kontinentalen Klima. Er ist ein Baum der Ebene, des Hügellandes und des niedrigen Berglandes. 
Aufgrund seiner Widerstandsfähigkeit gegen Industriebelastung wird er gerne im Stadtbereich zur Begrünung verwendet. Garten- und Parkgestalter haben sich des Spitzahorns besonders angenommen. Alleen aus Spitzahorn sind häufig. Im Frühjahr schmücken sie sich noch vor Laubaustrieb mit einer Vielzahl gelbgrüner Blüten, im Herbst mit den von der Spitze zum Kronenansatz fortschreitender Gelb- und Orangefärbung. An Waldrändern gilt der Spitzahorn als landschaftspflegliche Baumart. 
Besonders zu Frühlingsbeginn auffällig, wenn eine Vielzahl gelbgrüner Blütendolden noch vor dem dunkleren Laubaustrieb Straßen, Alleen und Parks in ein frisches, helles Grün taucht, während viele andere Bäume noch weitgehend kahl sind. 

BAUM: Der Bergahorn kann über 30 Meter hoch und über 500 Jahre alt werden. Mit aufstrebenden Ästen und einer abgerundeten Krone besitzt er als Solitärpflanze eine eindrucksvolle Gestalt. Der Spitzahorn erreicht eine durchschnittliche Wuchshöhe von 20 bis 30 m und wird damit nicht so hoch wie der Berg-Ahorn. Er kann etwa 150, maximal 200 Jahre alt werden. 

HOLZ: Das Holz der Bergahorne zählt zu den wertvollsten Edellaubhölzern. Sowohl das Splint- als auch das Kernholz sind gelblich weiß bis weiß gefärbt, beim Spitzahorn eher rötlich-weiß. Splint und Kern setzen sich daher farblich nicht oder kaum voneinander ab. Die Jahresringe sind deutlich erkennbar, zwischen den Jahresringen sind die unregelmäßig angeordneten Poren und häufig auch die Markstrahlen als Flecken oder Streifen deutlich erkennbar. 
Das Holz besitzt eine mittlere Dichte von 623 bzw. 653 kg/m³ (Berg- bzw. Spitzahorn) und stellt damit eine mittelschwere Holzart dar. Es ist elastisch und zäh, zugleich jedoch hart und besitzt nur ein geringes Schwindmaß. Die Biegefestigkeit ist gut. 
Im Trockenen ist Ahornholz sehr gut haltbar, dies trifft vor allem bei der Verwendung im Innenausbau zu. Die Oberflächen lassen sich gut bearbeiten, leicht polieren, beizen und einfärben. Das Holz ist zudem gut spaltbar. Während der Trocknung neigt das Holz allerdings zur Verfärbung, daher müssen die Stämme nach der Fällung sehr schnell eingeschnitten und vertikal gelagert werden. 

NUTZUNG: Ahornholz wird vor allem im Möbelbau und im Innenausbau verwendet. Besonders in den 1950er bis Mitte der 1960er Jahre waren schlichte wie auch geriegelte Ahornfurniere aufgrund der Naturfarbe sehr begehrt für Schlafzimmermöbel wie Fronten und Türen von Schränken aber auch für Tische, Wohnzimmerbüfetts und für Kleinmöbel. Auch als Kontrastholz in Form von Kanten und Zierleisten wurde es oft verwendet. Wegen seiner Tendenz zum relativ raschen Vergilben ist der Einsatz für Außenfronten im Möbelbau stark zurückgegangen. Heute wird es noch bei hochwertigen Möbeln und Schlafzimmern für die Innenauskleidung verwendet. Kunsttischlern dient das Ahornholz für die Herstellung feinster Möbel, wobei es auch für Intarsienarbeiten (Einlegearbeiten) Verwendung findet. 
Eine spezielle Verwendungsart des Ahorns sind aus Vollholz hergestellte Tischplatten, beispielsweise für Wirtshaustische. Die Möbelindustrie nimmt Ahorn massiv oder als Furnier für Dekore. Ahornparkett gilt als besonders wertvoll und zeichnet sich durch einen hohen Abnutzungswiderstand aus. Für den Treppenbau ist Ahorn ebenfalls gut geeignet. Seit langem wird ausgesuchtes Berg-Ahornholz als Zier- und Resonanzholz zur Herstellung von Musikinstrumenten (Streich- und Blasinstrumente) verwendet. Im E-Gitarrenbau kommt das Holz oft für die Hälse zum Einsatz. Sehr beliebt sind in dieser Branche auch Decken aus Riegelahorn, die auf den Korpus von Gitarren geleimt werden. Auch hochwertige Schlagzeugkessel sind sehr häufig aus Ahorn. 
Drechsler, Schnitzer und Bildhauer verwenden für ihre Arbeiten gerne Ahornholz. Auch für Haus- und Küchengeräte, für Sport-, Mess- und Zeichengeräte wird das helle Holz gebraucht. Die Spielwarenindustrie nutzt massives Holz für kleine Spielgeräte, Eisenbahnen, Häuschen und Tierfiguren.
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